Organhaftes Bauen - Ausstellung zu Hugo Häring in Berlin

Hugo Häring gilt als Revolutionär des Neuen Bauens der 1920er Jahre. Am Donnerstag, 24. Juli 2025, eröffnet die Wanderausstellung „die welt ist noch nicht ganz fertig” in der Papierhalle des Wasmuth Verlags. Mit Modellen, Entwürfen und Zeichnungen soll das Werk Härings auf seine gegenwärtige Relevanz geprüft werden.

Häring wirkte vor allem auch als Theoretiker. Er gehörte zur 1923/24 gegründeten Architektenvereinigung „Der Ring”. Anders als viele seiner
Eröffnung: Donnerstag, 24. Juli 2025, 18 bis 21 Uhr
Ausstellung: 25. Juli bis 5. September 2025
Ort: Papierhalle Wasmuth Verlag, Axel-Springer-Straße 43, 10969 Berlin

Um Anmeldung zur Eröffnung wird gebeten an info@wasmuth-verlag.de.
Zur Ausstellung erschien 2024 ein Katalog im Wasmuth Verlag.

Kollegen im Ring vertrat er in seinen Schriften jedoch eine Idee des Neuen Bauens, die nicht auf formalen Setzungen und rechtwinkligen Grundrissen beruhte (wie auch Hans Scharoun). Häring prägte Begriffe wie das „organhafte Bauen” und die „Leistungsform“. Darunter verstand er den Entwurf als eine Art Gestaltfindung, als Ausdruck der Funktion. Dies gründete auf fundamentalen Fragen, die bis heute gültig sind: Welche Funktion hat das Haus, welchen Kontext, wer sind die künftigen Nutzer*innen?

Ein früher Entwurf Härings ist das Hochhaus am Bahnhof Friedrichstraße Berlin. Als Teil eines Wettbewerbs 1921–1922 wurde es jedoch nie realisiert. In der Großsiedlung Siemensstadt entwarf er neun Geschosswohnungsbauten (1929–30). Das um 1928 fertiggestellte Gut Garkau bei Lübeck gilt als Hauptwerk Härings. Das denkmalgeschützte Ensemble aus Wohnhaus, Stallung und Scheune steht mittlerweile seit 50 Jahren leer. Nach der noch laufenden Sanierung durch Bernd Schmutz Architekten (Berlin) soll der „berühmteste Kuhstall der Welt” bald wieder öffentlich zugänglich sein.

Die von Matthias Schirren kuratierte Ausstellung ist eine Kooperation des Wasmuth Verlags und der Hugo Häring Gesellschaft. Zur Eröffnung sprechen Bernhard Elias (Geschäftsführer Wasmuth Verlag), Christian Kuhlmann (Vorsitzender Hugo Häring Gesellschaft), Matthias Schirren und Bernd Schmutz.

Ausstellungsbegleitende Veranstaltungen werden unter wasmuth-verlag.de angekündigt.

Ein Filmabend am Dienstag, 29. Juli zeigt zwei ältere ZDF/arte-Produktionen (1961 und 1993) über Hans Scharoun.

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