Deutscher Werkbund in NS-Zeiten - Ausstellung in Berlin

Eröffnung: Donnerstag, 27. November 2025, 18 Uhr
Ausstellung: 28. November 2025 bis 16. März 2026
Ort: Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Leipziger Straße 54, 10117 Berlin

www.museumderdinge.de

Unter dem Titel „Verdrängtes Kapitel – Der Werkbund im Kontext des Nationalsozialismus“ thematisiert das Werkbundarchiv – Museum der Dinge die Verflechtungen des Deutschen Werkbunds mit dem Nationalsozialismus. Anlässlich der Eröffnung der Archiv-Ausstellung am Donnerstag, 27. November beleuchtet Kunsthistoriker Christoph Wowarra vor diesem Hintergrund den Werdegang von Werkbundmitglied Wilhelm Wagenfeld (1900–1990).

Der berufliche Erfolg des Designers für Porzellan und Glas reicht in die Weimarer Republik zurück. Neben seiner Entwurfsarbeit prägte Wagenfeld damals laufende Debatten über Gestaltung durch Veröffentlichungen, Vorträge und sein aktives Engagement in Verbänden wie dem Deutschen Werkbund. Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Frage: Wie positionierte sich Wagenfeld mit seiner Arbeit innerhalb eines totalitären NS-Regimes?

Die Schau soll Spannungen und den raschen Wandel des Werkbunds vom freien Verband zur Unterabteilung der Reichskammer der bildenden Künste aufzeigen. Neben Wagenfelds Biografie verdeutlichen die Lebensläufe der Werkbundmitglieder Margarete Heymann und Carl Christoph Löcher unterschiedliche Wege zwischen Verfolgung, Anpassung und Mitwirkung. Da das historische Werkbund-Archiv im Krieg zerstört wurde, stützt sich die Präsentation auf Leihgaben und Bestände, die das Museum seit 1972 aufgebaut hat. Die Ausstellung versteht sich als Auftakt zu vertiefender Forschung.

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